Tieck an Raumer, Dresden, März 1828: „Den Holinshed brauchte ich auch eigentlich höchst nöthig, aber auf längre Zeit, und auf hiesiger Bibliothek ist er nicht.“
(Brief von Ludwig Tieck an Friedrich von Raumer (Dresden, März 1828). Hrsg. v. Anne Baillot, Johanna Preusse. Bearb. v. Anne Baillot, Roman Barton, Henrike Both. Unter Mitwirk. v. Johanna Preusse. In: Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800. Hrsg. v. Anne Baillot. Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin. Stand: 5. Februar 2016. http://www.berliner-intellektuelle.eu/manuscript?Brief20TieckanRaumer)
Tieck an Raumer, Dresden, 11. November 1836:
„Wissen Sie schon, daß ich den höchst seltnen Holinshed von 1587 für ein wahres Bagatell erhalten habe? In meiner Krankheit in Baden, war diese Nachricht, mir ein rechter Trost in Leiden und Schmerzen. Sie werden dies Buche selbst auf grossen Bibliotheken oft vergebens suchen. Einem reichen Engländer ist es gewiß 100 Friedrichsdor werth, und ich habe die 3 Th. in 2 Foliobänden, sehr gut konservirt, für 10 leichte Gulden erhalten. Ich sage Ihnen dies nur im Vertrauen.“
(Brief von Ludwig Tieck an Friedrich von Raumer (Dresden, 11. November 1836). Hrsg. v. Anne Baillot, Johanna Preusse. Bearb. v. Johanna Preusse. In: Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800. Hrsg. v. Anne Baillot. Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin. Stand: 25. April 2017. http://www.berliner-intellektuelle.eu/manuscript?LT-an-FvR_1836-11-11)
Tieck bestellt diesen Titel (aus einem Auktionskatalog) im Brief an Georg Heumann vom 1.7.1836. Er sucht dieses Werk schon seit vielen Jahren und ist bereit, 40-50 Thaler, vielleicht auch mehr, dafür auszugeben (vgl. Esselborn, Karl: Ludwig Tiecks Beziehungen zu Darmstadt. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde N. F. 11 (1916), S. 267-308, hier S. 276f.). Am 14.8.1836 erfragt Tieck im Brief an Wilhelm Hallwachs den Stand des Holinshed und betont erneut, wie wichtig der Erwerb für ihn wäre (vgl. Esselborn, Karl: Ludwig Tiecks Beziehungen zu Darmstadt. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde N. F. 11 (1916), S. 267-308, hier S. 279).
Die Ausgabe des Werks von 1577 wurde vor dem Erwerb des Buches durch Tieck laut Ausleihregister bereits am 9.1. (nur den 2. Band), am 28.5. und am 26.8. 1794 von ihm in der Universitätsbibliothek Göttingen entlehnt. Vgl. Gillies, A.: Ludwig Tieck’s English Studies at the University of Göttingen, 1792-1794. In: The Journal of English and Germanic Philology, Vol. 36, No. 2 (Apr., 1937), pp. 206-223. S. 218